Das Geschäftsjahr 2018

Negative Börsen, stabile Gesamtlage und Absenkung des Rechnungszinses auf 3,00 %

Am Ende des Geschäftsjahres 2018 waren in der Philips Pensionskasse 23.700 Personen (Vorjahr 23.681) versichert. Hiervon waren 12.044 aktive Mitglieder. Neu traten 373 Personen der Pensionskasse bei.

 

Die Beitragseinnahmen betrugen Mio € 14,3 und lagen damit auf dem Niveau des Vorjahres.

 

Die Rentenzahlungen sind in 2018 auf Mio € 37,0 angestiegen. Diese Veränderung ist auf die weitere Zunahme der Anzahl der Rentner zurückzuführen.

 

Die Verwaltungskosten der Pensionskasse blieben gegenüber dem Vorjahr stabil.

 

Die Nettoverzinsung 2018 der Kapitalanlagen der Pensionskasse beträgt 5,0 %. Für die hohe Verzinsung war neben gestiegenen Ausschüttungen aus den Fondsanlagen und höheren Beteiligungserträgen auch die Übertragung von zwei Objekten in die eigene Immobilien I GmbH & Co. KG ursächlich. Geringere Zinserträge aus dem verminderten Bestand an Anleihen konnten so kompensiert werden.

 

Das vergangene Kapitalmarktjahr könnte in der Rückschau ein „Übergangsjahr“ gewesen sein. Zwischen einem sorgenfreien 2017 mit Gewinnen in praktisch allen Anlageformen und extrem geringer Volatilität an den Märkten und vor einem 2019 mit diversen offenen Fragestellungen.

 

In 2018 nahmen die Anzahl der kritischen Themen und aufgrund dessen die Schwankungen der Kapitalmärkte schrittweise zu. Die Euphorie der Anleger wich nach und nach einer zunehmenden Skepsis und Risikoaversion.
Erstmals seit Jahren ergaben sich im Jahresauflauf wieder Anlageverluste auf breiter Front. Im Dezember traten dabei aufgrund erheblicher Rezessionsängste sogar erste Tendenzen zu panikartigen Reaktionen an den Börsen auf.

 

Ursachen für einen Stimmungsumschwung in 2018 waren die hohen Bewertungen in vielen Anlageformen, die lange Zeit steigenden US-Zinsen, Sorgen vor den Folgen des Auslaufens der Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken, die Unsicherheiten bezgl. des Brexit und der italienischen Verschuldung und vor allem die Konflikte der USA mit allen größeren Handelspartnern. Ab dem Spätsommer kamen sich global verschlechternde Konjunktur- und Unternehmensdaten hinzu.

 

Die Aktienmärkte entwickelten sich im vergangenen Jahr in der Höhe der am Ende erlittenen Verluste zwar unterschiedlich. Einheitlich war hingegen der Jahresverlauf, der über drei Quartale positive Ergebnisse brachte, dann aber im 4. Quartal einheitlich zu massiven Einbrüchen führte.

 

So verloren die amerikanischen Aktien allein im Dezember gut 10 % und erlebten damit den schlechtesten letzten Börsenmonat des Jahres seit 1931. Auslöser des Absturzes waren primär Äußerungen der amerikanischen Notenbank, die mitteilte, nach ihren vier Leitzinserhöhungen des Jahres, auch in 2019 mit den Zinserhöhungen fortfahren zu wollen, was zu einer Belastung der US-Konjunktur und Kreditausfällen sowie einem Anheizen der Inflation führen könnte.

 

In Deutschland verlor der DAX erstmals seit 2011 wieder auf Jahressicht. Dabei gaben einzelne Aktien über 50 % ab, so die Deutsche Bank und die Commerzbank. Alles rund um die Automobilindustrie war ebenfalls negativ belastet, z. B. fielen Daimler um 35 % und Continental um 46 %.

 

Das letzte Jahr stellte für die Börsen am Ende das Jahr mit den größten prozentualen Rückgängen seit 2008 dar.

 

Mit Staatsanleihen aus Deutschland, Europa und den USA konnte man leicht positive Wertentwicklungen erzielen, allerdings waren diese meist so gering, dass ein Inflationsausgleich nicht gelang. Zudem resultierten die Gewinne nur aus langlaufenden Anleihen bzw. kamen primär erst im letzten Quartal – als sichere Häfen infolge der Aktienmarktturbulenzen gesucht waren – zustande.

 

Die Renditen von Geldmarktanlagen und Bundesanleihen mit einer Laufzeit bis zu acht Jahren verharrten letztes Jahr im negativen Bereich. Institutionelle Anleger, die bei Banken temporär Mittel „parken“ wollten, mussten so weiterhin „Negativzinsen“ akzeptieren.

 

2018 war in der Gesamtschau also ein äußerst herausforderndes Kapitalmarktjahr und verlief in mancher Hinsicht noch ungünstiger als das letzte Krisenjahr 2008.

 

In der Allokation der Gesamtanlagen der Pensionskasse nahm die Anlagequote für Immobilien zu. Die Diversifikation in Alternative Investments wurde durch kleinere Engagements in Rohstoffen verbreitert. Dabei wurde aber ausdrücklich auf Anlagen in Agrarrohstoffen verzichtet. Nachdem sich das Marktumfeld für Aktien sukzessive verschlechterte, wurden die Bestände bis zum Jahresende schrittweise abgebaut bzw. abgesichert.

 

Innerhalb der Fondsmandate wurden die Anlagen in Unternehmens- und Schwellenländeranleihen ab- und in Wandelanleihen sowie besicherten Unternehmensdarlehen aufgebaut. Im Immobilienbereich erfolgten für Mandate für Betreutes Wohnen und deutsche Fachmarktzentren weitere Mittelabrufe.

 

Um den Risiken der Kapitalanlage zu begegnen, wird eine zeitnahe Überwachung aller schuldnerspezifischen Ratings vorgenommen. Die Bestände in Aktien werden durch einen qualifizierten Dienstleister im Rahmen eines „Risiko-Overlay-Managements“ überwacht. Um die mit Fremdwährungsengagements verbundenen Risiken einzugrenzen, wird in den Mandaten für festverzinsliche Wertpapiere zudem ein weiteres „Overlay-Management“ für nahezu alle Währungen durchgeführt.

 

Zum 31.12.2018 konnte mit Zustimmung der Aufsichtsbehörde und der Gremien der Pensionskasse der Rechnungszins der Tarife 1985 und 2002 auf 3,00 % abgesenkt werden.

 

Die getroffene Maßnahme dient der langfristigen Stabilität der Philips Pensionskasse und hat ausdrücklich keinen negativen Einfluss auf die den Mitgliedern zugesagten Rentenhöhen.

 

Die Gesamtverzinsung aller Tarife beträgt für 2018 einheitlich 3,00 % (Vorjahr 3,25 %).

 

Die durchgeführten Risikountersuchungen des Mitgliederbestandes zeigten ausreichende Sicherheitsreserven. Die aufsichtsrechtlich vorgeschriebene Eigenkapitalausstattung wurde vollumfänglich erfüllt. Das Risikomanagement für die Pensionskasse insgesamt hat zu keinem Zeitpunkt im letzten Jahr negative Signale gegeben.

 

Die Pensionskasse geht unverändert davon aus, dass sich auf Grund der breiten Streuung in den Anlagen und der begleitenden Sicherungsmaßnahmen sowie dem zeitnahen internen Risikomanagement keine bestandsgefährden- den Risiken ergeben können.

 

Die für einen längeren Horizont erstellten Simulationsrechnungen und Asset-Liability-Studien bestätigen diese positive Einschätzung.

 

Für das kommende Jahr ist von einer globalen Konjunkturabkühlung auszugehen. Eine Rezession sollte aber vermieden werden können. Des Weiteren warten zahlreiche Unsicherheiten auf eine Lösung, so das Brexit-Verfahren, die Haushaltslage in Italien, die Handelskonflikte der USA mit China und Europa. Die Unberechenbarkeit vieler Regierungschefs kann jederzeit weitere Belastungen mit sich bringen.

 

Das Umfeld der Kapitalanlage wird daher volatil bleiben. Es erscheint denkbar, dass die amerikanische Notenbank keine Leitzinserhöhung mehr vornimmt und auch die EZB auf geldpolitische Maßnahmen verzichtet, um so der schwächelnden Wirtschaft zu helfen.

 

Die Renditen der Anleihen werden dann auf einem (zu) niedrigen Niveau verharren oder sogar weiter nachgeben. Der Wirtschaftsabschwung und die Handelskonflikte sollten die Unternehmen und damit die Aktien belasten. Immobilien und alternative Anlageformen werden von der Suche nach Rendite profitieren. Allerdings ist gerade die Nachfrage nach diesen Anlageklassen derzeit überproportional hoch, so dass immer weniger gut rentierliche Anlageopportunitäten bestehen.

Geschäftsberichte

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